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Assistenzarzt-Gehalt
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Assistenzarzt-Gehalt: Was verdienen Assistenzärzte?

Das Ende Ihres Medizinstudiums steht bevor und sie sind kurz vor dem Einstieg in die Zeit als Assistenzarzt? Ärztin oder Arzt in der Assistenzzeit zu sein wird ihnen einiges abverlangen. Spätestens jetzt beginnen Sie sich zu fragen: Was verdient ein Assistenzarzt in einem Krankenhaus oder einer Klinik. Denn immerhin arbeiten Sie in der Regel fünf oder sechs Jahre als Assistenzarzt. Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema Assistenzarzt-Gehalt was ein Assistenzarzt verdient und wie sich Ihr Einkommen während Ihrer beruflichen Laufbahn entwickeln kann.

In diesem Artikel:

Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes

Das Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes beziehungsweise einer Assistenzärztin richtet sich nach dem Tarifvertrag an kommunalen Krankenhäusern oder Unikliniken. Daher ist genau festgelegt, wie hoch Ihr Verdienst als frisch approbierter Arzt ist. Es gibt unterschiedliche Tarifverträge in Krankenhäusern oder Kliniken. Generell können Sie aber davon ausgehen, dass Ihr Durchschnittsgehalt als Assistenzärztin oder Assistenzarzt bei Ihrem Einstieg im ersten Jahr (Stufe 1) bei circa 4.600 bis 4.900 Euro brutto pro Monat liegt. Das ergibt ein druchschnittliches Einstiegsgehalt von 55.200 bis 58.800 Euro brutto pro Jahr. Je länger Sie aktiv als Assistenzarzt arbeiten, desto höher steigt das Durchschnittsgehalt. Daraus ergibt sich im ersten Jahr als Assistenzarzt ein Bruttojahresgehalt von rund 55.200 Euro plus Zuschlägen. Durch die in den Tarifverträgen festgelegten Entgeltgruppen und –stufen (Stufe 1 bis Stufe 6) ist von Anfang an klar ersichtlich, wie viel Gehalt Sie im weiteren Verlauf Ihrer Assistenzarzt-Zeit verdienen werden.

Festgelegte Gehaltsklassen: Tarifverträge in Kliniken und Krankenhäusern

In der Regel bestimmen Tarifverträge das Arzt-Gehalt – egal ob als Assistenzarzt, Arzt in Weiterbildung, Facharzt oder Oberarzt. Die üblichen Tarifverträge sind der Tarifvertrag für Ärzte für kommunale Krankenhäuser (TV Ärzte VKA) und der Traifvertrag für Ärzte in Unikliniken (TV Ärzte TdL). In diesen ist die genaue Entwicklung Ihres Gehaltes tariflich nach Entgeltgruppe und zunehmender Berufserfahrung geregelt. Des Weiteren gibt es noch einige andere Tarifverträge von privaten Kliniken oder Rehakliniken. Letztere haben allerdings meist Tarifverträge mit niedrigeren Löhnen.  Im Jahr 2022 sahen die beiden erwähnten Tarifverträge wie folgt aus:

Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser (TV-Ärzte VKA)

Gehaltsstufen

Entgeltgruppe

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

I Assistenzarzt

4.602

4.863

5.049

5.372

5.758

5.916

 

Bei Einstellung

1. Jahr

2 Jahre

3 Jahre

4 Jahre

5 Jahre

II Facharzt

6.074

6.584

7.031

7.292

7.546

7.801

 

Bei Einstellung

1. Jahr

2 Jahre

3 Jahre

4 Jahre

5 Jahre

III Oberarzt

7.609

8.056

8.696

 

 

 

 

bei Einstellung

3 Jahre

6 Jahre

 

 

 

IV Leitender Oberarzt

8.950

9.590

 

 

 

 

 

Bei Einstellung

3 Jahre

 

 

 

 

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Nimmt man diese Tabelle, wird ersichtlich, dass Sie als junger Mediziner nach Entgeltgruppe Ä1 Assistenzärztin oder Assistenzarzt in Stufe 1 bei Einstellung eingegliedert werden. Daraus ergibt sich als für Sie als Assistenzarzt in einem kommunalen Krankenhaus ein monatliches Einstiegsgehalt von 5.085 Euro brutto nach Tarif im Jahr 2023. Nach einem Jahr im Beruf steigt Ihr Verdienst automatisch an und Sie erreichen Stufe 2 der Entgeltgruppe und liegen nun bei 5.373 Euro brutto pro Monat.

Tarifvertrag für Unikliniken (TV-Ärzte TdL)

Gehaltsstufen

Entgeltgruppe

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

Ä1 Assistenzarzt

4.747

5.016

5.208

5.541

5.938

6.093

 

1. Jahr

2. Jahr

3. Jahr

4. Jahr

5. Jahr

6. Jahr

Ä2 Facharzt

6.265

6.790

7.251

7.511

7.652

7.847

 

1. Jahr

4. Jahr

7. Jahr

9. Jahr

11. Jahr

13. Jahr

Ä3 Oberarzt

7.847

8.308

8.968

 

 

 

 

1. Jahr

4. Jahr

7. Jahr

 

 

 

Ä4 Leitender Oberarzt

9.231

9.891

10.416

 

 

 

 

1. Jahr

4. Jahr

7. Jahr

 

 

 

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Auch hier lassen sich vom Assistenzarzt bis zum leitenden Oberarzt alle Gehälter verbindlich ablesen. Der Unterschied zwischen dem Einstiegsgehalt (Stufe 1) eines Assistenzarztes an einem kommunalen Krankenhaus und einer Uniklinik liegt bei fast 50 Euro brutto. Im Verlauf lässt sich erkennen, dass das Gehalt von Ärzten an Unikliniken meist nur marginal ist. Und das, obwohl dort ab dem Facharzt der Aufstieg in eine höhere Entgeltgruppe länger dauert. Vor wenigen Jahren gab es noch größere Unterschiede: im Jahr 2020 haben Ärzte an Unikliniken im Schnitt zwischen 150 und 250 Euro mehr verdient, als Ärzte an kommunalen Krankenhäusern.

Zuschläge als Assistenzarzt in kommunalen Krankenhäusern & Unikliniken

Die Tarifverträge legen nicht nur den „normalen“ Lohn als Assistenzärztin oder Assistenzarzt fest, sondern regeln darüber hinaus auch, welche Zuschläge Sie für Nacht-, Wochenend- und Feierabenddienste sowie Überstunden bekommen. Nimmt man als Beispiel den Tarifvertrag TV Ärzte TdL einer Uniklinik, ist darin bestimmt, dass Sie als Assistenzarzt eine reguläre Arbeitszeit von 42 Stunden pro Woche haben. In der Regelung für Zuschläge gelten diese 42 Stunden als 100 Prozent.

Machen Sie nur eine Überstunde, erhalten Sie 15 Prozent Ihres regulären Stundenlohns als Assistenzärztin oder Assistenzarzt, sprich 15 von 100 Prozent. Demnach verändert sich das Assistenzarzt-Gehalt mit diesen Diensten nochmals deutlich. Es ergibt sich folgende Tabelle:

Dienste

Überstunden

15 v. H.

Nachtarbeit

20 v. H.

Sonntagsarbeit

25 v. H

Feiertagsarbeit ohne Freizeitausgleich

135 v. H.

Feiertagsarbeit mit Freizeitausgleich

35 v. H.

Arbeit am 24. und 31. Dezember jeweils ab 6 Uhr

35 v. H.

Arbeit an Samstagen von 13 – 21 Uhr

20 v. H.

verschiedene Zuschlag-Tätigkeiten von Assistenzärzten

Assistenzarzt-Gehalt: Brutto versus Netto Gehalt

Alle Lohnangaben in den Tarifverträgen (TV-Ärzte VKA & TV-Ärzte TdL) sind Bruttobeträge. Bundesland, Kirchenzugehörigkeit und die Steuerklasse sind alles Einflüsse, die sich auf das Assistenzarzt-Gehalt netto auswirken. Demnach sind exakte Auskünfte über das Gehalt, das Assistenzärzte netto verdienen können, schwierig.

Assistenzarzt-Gehalt: Brutto versus Netto
lunopark/shutterstock.com

Assistenzarzt-Gehalt: Krankenhaus- oder Fachwechsel

Die einzelnen Stufen innerhalb der Tarifverträge machen klar, dass Sie auf dem Papier immer das gleiche Gehalt als Grundentgelt bekommen. Egal, ob sie als Assistenzärztin oder Assistenzarzt in der Chirurgie oder der Radiologie arbeiten. Lediglich Ihre ärztliche Berufserfahrung lässt Sie eine Stufe höher steigen, nicht aber die Weiterbildungszeit in einem bestimmten Fachbereich. Durch eine verschieden hohe Dienstbelastung entstehen aber auch in derselben Fachrichtung und Gehaltsstufe Lohnunterschiede für Assistenzärzte. Dies ist wichtig für Sie zu wissen.

Denn entscheiden Sie sich aus beruflichen oder privaten Gründen, das Krankenhaus oder sogar Ihre Fachrichtung zu wechseln, hat das keinen Einfluss auf Ihre bisherige Entgeltstufe. Haben Sie also beispielsweise bereits drei Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet und erhalten das Gehalt als Assistenzarzt in Stufe 3, beginnen Sie an Ihrem neuen Arbeitsplatz ebenfalls in Stufe 3.

Außertarifliche Bezahlung als Assistenzarzt

Neben Krankenhäusern und Unikliniken haben Sie auch die Möglichkeit als Assistenzärztin oder Assistenzarzt in ambulanten Einrichtungen, wie medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder Facharztpraxen, zu arbeiten. Dort ist es prinzipiell möglich, dass Sie als Assistenzarzt Ihr Gehalt für die Arbeit in einer Praxis außertariflich verhandeln - in einem Krankenhaus oder einer Uniklinik ist das außertarifliche Verhandeln des Gehaltes meist erst bei Oberarztstellen möglich.

Allerdings weicht das tatsächliche Gehalt pr Jahr meist nicht gravierend von den Tarifverträgen ab. Ausnahmefälle bilden oftmals Praxen in ländlichen Regionen, die junge Mediziner mit höherem Gehalt anlocken und längerfristig binden wollen.

Auch die Arbeit als Honorararzt ermöglicht eine freie Verhandlung Ihres Einkommens, sodass Sie mehr verdienen können als tariflich bezahlte Assistenzärzte. Es empfiehlt sich allerdings, erst nach dem fünften Jahr als Assistenzärztin oder Assistenzarzt eine Stelle als Honorar- oder Vertretungsarzt anzunehmen.

Assistenzarzt-Stelle mit HiPo Executive finden

Was verdient ein Assistenzarzt in einem Krankenhaus oder in einer Klinik? Eine berechtigte Frage während der Jobsuche, die nun beantwortet ist. Dennoch ist das Assistenzarzt-Gehalt nicht alles, was Sie vor dem Antritt Ihrer ersten Stelle beschäftigten sollte. Achten Sie auch auf Ihre Work-Life-Balance als Arzt oder Ärztin. Wir stehen Ihnen zur Seite und helfen Ihnen die ideale Stelle passend zu Ihren Vorstellungen zu finden. Kontaktieren Sie direkt unsere HiPo-Experten und reservieren Sie sich einen kostenlosen und unverbindlichen Beratungstermin.