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Ärztin und Arzt arbeiten in einer Forschungseinrichtung
Matej Kastelic/shutterstock.com

Fünf Karrieretipps für Ärztinnen: So gelingt der berufliche Aufstieg

Im Medizinstudium sind Frauen klar in der Überzahl. Doch in Klinik und Forschung schaffen sie es nur selten in leitende Positionen. Die Gründe dafür sind verschieden, müssen aber nicht das Ende aller beruflichen Ambitionen bedeuten. Unsere Karrieretipps für Ärztinnen helfen Ihnen dabei, die richtigen Entscheidungen für Ihre berufliche Laufbahn zu treffen.

In diesem Artikel:

Wie funktioniert die steile Karriere bei Ärztinnen?

Mehr als 60 Prozent der Medizinabsolventen sind heute Frauen, Tendenz steigend. Doch steile Karrieren und Führungspositionen sind für Ärztinnen noch immer eher ungewöhnlich. Laut Ärztinnenbund sind nur 13 Prozent der Klinikdirektoren im Jahr 2022 weiblich. Etwas besser sieht es auf der mittleren Führungsebene aus. Hier wird immerhin jede dritte Oberarzt-Stelle mit einer Frau besetzt. Doch warum ist das so?

Fakt ist: Es gibt keine einzelne Hauptursache für Ärztinnen, sondern viele kleine Stolpersteine, welche dafür sorgen, dass Frauen ihre Karriereziele häufiger als Männer verfehlen.

Für weibliche Mediziner ist es keineswegs selbstverständlich, dass sie ihre Facharztausbildung erfolgreich abschließen, voll berufstätig sind und ihre Wunschposition erhalten. Meist steht die Familienplanung im Weg und spätestens bei der Geburt des ersten Kindes muss die Karriere für Ärztinnen einen Knick verkraften.

Förderung durch Berufsverbände: Erste Karrieretipps für Ärztinnen

Dass die Situation auch mit Blick auf den sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel mehr als unbefriedigend ist, wird schnell ersichtlich. Glücklicherweise gibt es daher inzwischen Vereine und Gesellschaften, die die Karrieremöglichkeiten für Ärztinnen – auch mit Familie – fördern wollen. Zu den wichtigsten gehört sicherlich der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB). Als Netzwerk für Ärztinnen und Zahnärztinnen aller Fachrichtungen sowie Medizinstudentinnen engagiert sich der DÄB für familienfreundliche Arbeitsbedingungen, gleiche Karrierechancen für Frauen und eine nach Geschlecht differenzierende Forschung und Versorgung. Und auch der Marburger Bund setzt sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Wie der DÄB bietet er Mentorenprogramme und Fördermöglichkeiten für Ärztinnen an.

Mehrere junge Ärztinnen und Ärzte sitzen an einem Tisch
ESB Professional/shutterstock.com

Unsere fünf nützliche Karrieretipps für Ärztinnen im Überblick

Trotz der vielen kleinen Stolpersteine ist eine erfolgreiche Karriere in Klinik oder Forschung für Ärztinnen nach wie vor möglich. Unsere Karrieretipps für Ärztinnen helfen Ihnen, Ihre beruflichen Ziele zu erreichen.

  • Karrieretipp 1 für Ärztinnen: Familienfreundliche Kliniken aussuchen

Die Gründung einer eigenen Familie ist sicherlich das größte Hindernis für ambitionierte Ärztinnen. Denn in der Medizin bedeutet der Wunsch, Karriere zu machen, nach wie vor eins: Präsenz zeigen und jederzeit bereitstehen. Frauen sind hier definitiv im Nachteil. Ihre Schwangerschaft als Ärztin können sie schließlich nicht einfach an Ihren Partner weitergeben und spätestens nach dem ersten Kind folgt meist der Karrierebruch.

Durch die Auszeit verlängern sich Weiterbildungen und die familiären Verpflichtungen machen es nahezu unmöglich, den Anforderungen im Job gerecht zu werden.

Immer mehr Kliniken bieten in vielen Bereichen deshalb bereits familienfreundlichere Teilzeitstellen an. Auch flexiblere Arbeitszeitmodelle sowie Einrichtungen für eine bessere Work-Life-Balance als Arzt und Ärztin (z.B. Kindertagesstätten) sind in der Medizin keine Ausnahme mehr. Wollen Sie als Ärztin Kind und Karriere unter einen Hut bringen, sollten Sie sich daher unbedingt gezielt eine familienfreundliche Klinik oder Praxis suchen.

  • Karrieretipp 2 für Ärztinnen: Mentorenprogramme nutzen

Vitamin B ist in der Medizin noch immer eines der wichtigsten Mittel für die Karriere. Während viele männliche Kollegen ihre Beziehungen bewusst pflegen oder sich mit dem Chef auf den nächsten Kongress vorbereiten, konzentrieren Frauen sich im Allgemeinen eher auf die Arbeit. Das ist zwar löblich, bringt für die Karriere aber nicht viel.

An vielen Hochschulen und Kliniken gibt es daher bereits Mentoringprogramme, von denen auch Frauen profitieren können. Hier lernen Sie von erfahrenen Mentorinnen, wie Sie Ihre Karriere gezielt fördern. Nutzen Sie diese Möglichkeiten!

  • Karrieretipp 3 für Ärztinnen: Aktiv sein und den Karriereturbo zünden

Machen Sie Ihren Chefs gegenüber deutlich, dass Sie konkrete berufliche Ziele haben. Nach dem Studienabschluss machen nämlich tatsächlich nur wenige Ärztinnen eine weiterführende Facharztausbildung.

Setzen Sie sich daher schon im Studium Ziele und planen Sie entsprechend. Wenn Sie zum Beispiel Fachärztin für Orthopädie werden wollen, können Sie während des Studiums schon Kontakt zu erfahrenen Orthopädinnen aufnehmen. Nach dem Berufseinstieg sollten Sie außerdem in die entsprechende Fachgesellschaft eintreten, um sich zu vernetzen.

  • Karrieretipp 4 für Ärztinnen: Geregelte Freistellung für Forschung einfordern

Zieht es Sie in die Forschung, haben Sie auch hier gute Chancen auf eine Karriere als Ärztin. Für Forschung braucht es aber Zeit – die sogenannte geregelte Freistellung. Beanspruchen Sie bei der Mitarbeit an Forschungsprojekten außerdem Ihre Co-Autorenschaft.

Vernetzen Sie sich international mit Kolleginnen und Kollegen, die in einem ähnlichen Gebiet forschen. Dazu eignen sich Kongresse und Symposien besonders gut.

  • Karrieretipp 5 für Ärztinnen: Dranbleiben und Karriereknick vermeiden

Sind Sie in Elternzeit, bleiben Sie trotzdem am Ball. Bestehen Sie darauf, in den internen Verteilerlisten zu bleiben und nehmen Sie weiterhin an wichtigen Veranstaltungen teil. Sofern es die persönlichen Umstände zulassen, sollten Sie außerdem einen zügigen Wiedereinstieg planen, möglichst in Vollzeit. So vermeiden Sie den Karriereknick und verlieren nicht so schnell den Anschluss.

Karriere in der Medizin ist auch für Frauen möglich

Eine Karriere ist auch für Ärztinnen mit Familie möglich. Sie müssen nur wissen, was Sie wollen und wohin die Reise gehen soll. Mit unseren genannten Karrieretipps für Frauen haben Sie bereits gute Chancen für den beruflichen Aufstieg. Ganz wichtig: Dranbleiben und mit Kollegen vernetzen – das ist in der Medizin schon die halbe Miete.