Als Ärztin oder Arzt haben Sie einen anspruchsvollen und anstrengenden Beruf mit viel Verantwortung, der dementsprechend auch höher als andere Tätigkeiten entlohnt wird. Dennoch gibt es in dieser Berufsgruppe einige Unterschiede, die neben der jeweiligen Position auch damit zusammenhängen, ob Ärzte ihrer Tätigkeit in einem Krankenhaus nachgehen oder in einer eigenen Praxis. In diesem Artikel machen wir den Gehaltscheck und Sie erfahren unter anderem, welcher Arzt das höchste Gehalt erhält, welche Fachrichtung generell am meisten verdient und ob es einen großen Gehaltsunterschied zwischen einer Anstellung im Krankenhaus und einer eigenen Praxis gibt.
In der Regel orientiert sich ein Arzt-Gehalt am Tarifvertrag des Arbeitgebers. Regionale Unterschiede sind daher eher selten auszumachen. Dennoch gibt es Kriterien, die das Gehalt eines Arztes beeinflussen können. Dazu zählen:
In einem Krankenhaus richten sich die Verdienste einer Ärztin oder eines Arztes nach dem jeweiligen Tarifvertrag. Egal, ob Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt oder leitender Oberarzt – das Gehalt dieser Mediziner ist meist an die tariflichen Vereinbarungen gebunden. Ausnahmen bilden nur Chefärzte und teilweise auch Oberärzte, deren Gehälter mit dem Arbeitgeber unabhängig vereinbart werden. Anhand der Berufserfahrung wird das Gehalt ermittelt und der Arzt wird in die passende Entgeltgruppe eingeordnet. Somit ist es selbsterklärend, dass das Assistenzarzt-Gehalt geringer ist als das eines leitenden Oberarztes. Im Jahre 2022 sahen die Durchschnittsgehälter (brutto) von Ärzten in einem Krankenhaus in einem Jahr wie folgt aus:
Die Varianz der Gehälter entsteht durch die unterschiedlichen Tarifverträge, die es in Deutschland gibt. Universitätskliniken, kommunale Krankenhäuser und private Krankenhäuser haben jeweils verschiedene Verträge anhand derer sich das Einkommen eines dort angestellten Arztes ergibt. Nimmt man als Rechenbeispiel das monatliche Brutto-Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes, werden die Unterschiede in den verschiedenen Häusertypen deutlich:
Auf das Gehalt von Medizinern wirken sich sowohl das Angestelltenverhältnis (Klinik/Praxis), als auch das Fachgebiet aus. Je nach Spezialisierung sind starke Unterschiede zu erkennen: Während zum Beispiel ein Chirurg mit circa 103.000 Euro bereits ein sechsstelliges Bruttojahreseinkommen hat, liegt ein Allgemeinmediziner mit einem Bruttojahresgehalt von circa 66.000 Euro um einiges darunter. Nach Fachrichtung gegliedert, entsteht folgende Verdienst-Rangfolge für Fachärzte:
Obwohl die Tarifverträge das Grundgehalt aller Fachärzte in Krankenhäusern vorgeben, erzeugen Zuschläge für Nacht- und Bereitschaftsdienste oder Verantwortung für unterstelltes Personal weitere Gehaltsunterschiede.
Bei einem niedergelassenen Arzt oder einer niedergelassenen Ärztin mit einer eigenen Praxis ist die Ermittlung des durchschnittlichen Lohns nicht ganz so einfach. Das liegt daran, dass selbst im gleichen Fachbereich die Einnahmen und Ausgaben von Praxen sehr unterschiedlich sein können. So beeinflussen folgende Faktoren Ihre Einkünfte als Arzt oder Ärztin mit einer eigenen Praxis:
Betrachtet man den Reinertrag einer Praxis pro Jahr (brutto), der nach Abzug von Personalkosten und aller sonstigen Ausgaben entsteht, ergibt sich folgende Reihenfolge der Fachrichtungen:
Während Ärztinnen und Ärzte im Fachbereich der Kinder- und Jugendmedizin, der Gynäkologie sowie der Allgemeinmedizin mit ihrem Gehalt eher im hinteren Bereich rangieren, liegen Mediziner in den Bereichen der Orthopädie und der Augenheilkunde mit dem Gehalt sichtbar im Mittelfeld. Ärzte im Fachbereich der Radiologie sind die Bestverdiener unter den niedergelassenen Ärzten, was durch den großen Sprung mit über einer halben Million Euro Reinertrag mehr deutlich wird. Allerdings zeigen diese Zahlen nicht das tatsächliche Einkommen eines Arztes. Denn der genannte Reinertrag ist nur ungefähr mit dem Bruttojahresgehalt eines Arztes, der im Krankenhaus angestellt ist, zu vergleichen. Vom Reinertrag muss der niedergelassene Arzt noch die Einkommensteuer, alle Versicherungen für sich und seine Familie sowie die Beiträge zu Versorgungseinrichtungen bezahlen. Außerdem sind dies meistens Praxisgemeinschaften mit mehreren angestellten Ärzten, die natürlich ebenfalls Ihren Gehaltsanteil bekommen. Im Durchschnitt bleibt einem einzelnen Arzt mit eigener Praxis und einem oder mehreren Angestellten daher ein Netto-Gehalt, das gerade mal 23,5 bis 24,5 Prozent des Gesamthonorarumsatzes beträgt.
Somit kommen Ärzte der weiter unten gruppierten Fachrichtungen mit eigener Praxis auf ein Gehalt von circa 5.500 Euro netto im Monat. Damit liegen sie zwar über dem durchschnittlichen Haushaltseinkommen in Deutschland. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass niedergelassene Ärzte meist circa 60 Stunden pro Woche arbeiten, deutlich weniger Urlaub haben als andere Arbeitnehmer und von ihrem Nettogehalt oftmals noch den Kredit abbezahlen müssen, den sie für die eigene Praxis aufnehmen mussten.
Die Frage, wer in einer Klinik am meisten verdient, wurde schon Eingehens beantwortet. Der Chefarzt eines Krankenhauses liegt mit einem durchschnittlichen Gehalt von circa 24.000 Euro brutto pro Monat deutlich über dem der anderen Ärzte in einem Klinikum. Dafür trägt der Chefarzt aber auch die größte Verantwortung und auch der Weg bis eine Medizinerin oder ein Mediziner es in ihrer/seiner Karriere als Arzt zum Chefarzt bringt, dauert eine lange Zeit. Neben jahrzehntelanger Berufserfahrung, vielen Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen müssen für diese Position auch alle vorherigen medizinischen Karrierestufen erfolgreich durchlaufen worden sein. Ein Chefarzt muss zudem über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen, um dadurch die Finanzen der Klinik sowie die Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Wie Sie Ihre Arztkarriere bestmöglich strukturieren, erfahren Sie in unseren Beratungsgesprächen mit unseren Vermittlern. Hier können Sie sich direkt einen kostenlosen und unverbindlichen Termin einbuchen.
Bei den niedergelassenen Ärzten ist der Topverdiener der Radiologe mit einem durchschnittlichen Gehalt von 31.000 Euro brutto pro Monat. Doch auch hier können monatliche Verpflichtungen, wie abzuzahlende Kredite, das Netto-Gehalt mindern.
Es bestätigt sich, dass Ärzte mit ihren Gehältern definitiv zu den Besserverdienern in Deutschland gehören. Dabei darf jedoch nicht das lange und sehr anspruchsvolle Medizinstudium vergessen werden. Denn bis aus einem Medizinstudenten ein Assistenzarzt mit Gehalt wird, vergehen einige Jahre. Die Wahl des Fachbereiches spielt ebenfalls eine große Rolle beim späteren Gehalt und der Entwicklung der Karriere. Dabei sollte aber niemals nur der Verdienst ein Auswahlkriterium sein, sondern stets jenes Fachgebiet, welches Sie am meisten interessiert. Mit einer ansprechenden Bewerbung als Arzt sowie viel Motivation finden Sie als Mediziner eine Stelle, die Ihren Vorstellungen entspricht, angemessen entlohnt wird und in der Sie Ihrer Berufung folgen können.
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